Marc Wilwert - Die Gesamtheit meiner fotografischen Arbeiten erkunden das Phänomen des Lichts in all seinen unterschiedlichsten Facetten: sei dies auf visueller, symbolischer oder gar meta-fotografischer Ebene. Somit ist die Fotografie als hier „verwendetes“ Kommunikationsmedium bestens geeignet.

 In dieser Serie mit dem Titel „Anthropogenus“, hält ein sich unter dem Phänomen von Albinismus leidender Mensch in hermetischen, abgeriegelten, ganz in weiss gestrichenen Innenräumen auf. Dieser Mikrokosmos, dieses geschlossene und künstlich erschaffene Universum wird zur Metapher für die Gesamtheit der natürlichen Umgebung, welche der Mensch seit eh versucht zu verändern, zu dominieren und für seine spezifischen Zwecke zu optimieren und auszunutzen. Nicht er passt sich seiner Umgebung an, sondern das Umfeld wird für ihn passend gemacht. Der Mensch erschafft sich sein eigenes kleines Universum, wo er regiert, waltet…und zum Zentrum wird. Und dennoch: das Licht bleibt eines dieser Elemente welche der Mensch nie ganz zu kontrollieren vermag. Das Licht bewegt sich frei, ist unfassbar und berührt uns trotzdem, heilt und verletzt uns zugleich. Zwiespältigkeit- Unverständnis. Ein geheimnisvolles, mystisches Phänomen. Das Licht. Es scheint das rationale menschliche Verständnis zu überfordern und wird somit hier zum Symbol, zur Metapher einer höheren metaphysischen Macht. Eine höhere Gewalt welche sich auch der moderne Mensch gezwungener Weise unterordnen muss.

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